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Hainich Rennstieg (31,0 km)
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Kontakte:
Rennsteigverein 1896 e.V. Dornsenplatz 8 99842 Ruhla Tel.: 036929 / 88439 E-Mail: toepferh0@gmail.com
Ortsgruppenvorsitzender der Ortsgruppe Hainich Rennstieg Gerd Betzold Kirchstraße 18 99986 Kammerforst Tel.: 036028 / 36031
Urkunde
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 Hainich Rennstieg
 Abzeichen
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Informationen über den Hainich Rennstieg von Eigenrieden bis Behringen
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Der Rennstieg erstreckt sich über den Höhenzug des Hainich, von Eigenrieden bis Behringen, auf einer Länge von ca. 30 Kilometer von Norden nach Süden. Der Weg ist ausgezeichnet mit einem weißen R und einem weißen Strich unter dem R. Die höchste Erhebung ist der "Alte Berg" mit 494,4 m ü.NN. Erste urkundliche Erwähnungen 1448 und 1558. Der Rennstieg wurde als Eilbotenweg vom Nessetal zum Eichsfeld benutzt. Auch war er Teil der Altstraßen und Handelswege in alter Zeit, z.B. von Österreich nach Holland. Der Rennstieg ist auch Wasserscheide zwischen Weser und Elbe in diesem Gebiet. Der Hainich besteht vorwiegend aus Muschelkalk, seine Buchenbestände sind die größten zusammenhängenden Bestände in Europa. Große Teile des Hainich sind seit Mitte der 90er Jahre Naturschutzpark und besonders geschützt.
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Die Geschichte des Rennstiegs als Wanderweg
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1883 begann die Wegeauszeichnung durch den Waldverein Mühlhausen mit einem weißen R und einem weißen Strich unter dem R auf der Strecke Großer Senkicht bis Grenzhaus Heyerode.
1884 wurde die Auszeichnung bis in die Gegend des Wintersteins fortgesetzt.
1892 Auszeichnung über das Ihlefeld nach Craula.
1928 Verlängerung der Auszeichnung durch die Harthgemeinde bis Behringen
1935 1. Hainich - Rennstieg - Wanderung
1936 06. Juni erste amtliche Hainich - Rennstieg - Runst
1992 Beginn der Suche nach dem Original - Rennstieg - Verlauf
1993 Wanderfreunde der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg des Rennsteigvereins 1896 e. V. haben den Rennstieg neu ausgezeichnet und wanderbar gemacht.
1993 9.-10. Oktober erste amtliche Hainich - Rennstieg - Runst nach 51 Jahren
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Die Wanderung auf dem Rennstieg des Hainich
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Die Wanderung führt zunächst von Eigenrieden ein Stück am Mühlhäuser Landgraben entlang, am Güldenen Holz vorbei, kreuzt den Diedorfer Stieg, erreicht das Große Senkicht, steigt den Sernberg hinauf (bei guter Sicht ist in der Ferne der Heldrastein zu sehen) und zum Grenzhaus hinab. Weiter geht es über den Hachelberg zur Ritzhäuser Ladestelle, und zum Winterstein (hier sind geheimnisvolle Erdspalten zu sehen). Danach geht es über das Dornschildchen, dem Trockenschildchen und den Mareile Bänken, weiter zur Struppeiche, Metas Ruh, Dreiherrnstein, Steinerner Tisch zur Antoniusherberge. Von hier führt unsere Wanderung durch den finsteren Weg, am Totenkopf vorbei nach Ihlefeld und Betteleiche. Am Ihlefelder Kreuz, der Eisernen Hand und Kronenbergwiese vorbei, durch Schäfersbusch, Schweinsrück und Craulaer Hausmassen zum Pfaffenrain und Craulaer Kreuz. Weiter geht es an der Turnerbank vorbei, über die Craulaer Lehde zum "Alten Berg", dem Deckel und dem Rennstiegstein, über den Renn, an den 50 Gärten,
Bunte Linde entlang zum Baumeisters Kreuz. Von hier führt der Weg über den Rittergässer Berg, Weinberg, vorbei an Ortleppsruh und Wartburgblick nach Behringen zur Weymouthskiefer, dem Ende der Wanderung.
Die Wanderung bzw. Runst kann natürlich auch in umgekehrter Richtung, von Behringen nach Eigenrieden, erfolgen.
Eine Wanderung bzw. eine Runst auf dem Rennstieg erfolgt in der Regel in zwei Tagesetappen mit Unterbrechung an der Antoniusherberge und Abstieg nach Kammerforst oder Mihla. Die Wanderung kann aber auch zusammenhängend an einem Tag durchgeführt werden.
Der Rennstieg kann zu jeder Jahreszeit bewandert werden, auch Winter- bzw. Skiwanderung sind möglich.
Für eine, durch einen Wanderführer des Rennsteigvereins, geführte Wanderung bzw. Runst kann ein Wanderabzeichen und eine Urkunde erworben worden. Jährlich, am Karfreitag und im Oktober, werden vom der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg Runsten über den Rennstieg durchgeführt. Um selbständiges Wandern zu ermöglichen gibt es entsprechendes Kartenmaterial, so z.B. Topographische Karte 1:50000.
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Wandertreffen anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Erstbegehung des Hainich-Rennstiegs nach der Wende
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Trotz des kalten Wetters waren in diesem Jahr am 1. Mai um 13:00 Uhr eine große Zahl Wanderfreunde aus Nah und Fern zum Wanderertreffen in den Hainich bei Kammerforst gekommen. Bevor die Mitglieder des Kammerforster Musikvereins mit zünftiger Blasmusik zur Unterhaltung aufspielten, vermittelte der Vorsitzende der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg Gerd Betzold in einer kurzen festlichen Rede, die wesentlichen historischen und geografischen Eckdaten des bekannten Höhenweges im Hainich. Hier ein Auszug aus dem Manuskript der Festrede:
„Im Jahr 1992 begannen einige Mitglieder des Rennsteigvereins 1896 e.V. mit der Erkundung des Verlaufes vom Hainich-Rennstieg. Er wurde in seiner gesamten Wegstrecke neu markiert und mit der Eröffnungswanderung im Oktober 1993 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
Der Rennstieg, mit seiner Länge von 31.8 km, den man auch als kleinen Bruder des Rennsteigs im Thüringer Wald bezeichnet, verläuft von Behringen nach Eigenrieden. Er war ein alter traditioneller Kurier-und Höhenweg im Hainich. Der „Alte Berg“ ist mit 494 m die höchste Erhebung.
Seine erste Erwähnung als „Rynneweg“ findet man in einer Wangenheimscher Urkunde von 1448. Auch mit dem im Jahr 1556 genannten Begriff „Reitsteig“ ist sicher auch der Rennstieg zu verstehen.
Schon vor 130 Jahren markierten und erwanderten Mitglieder des Mühlhäuser Waldvereins den Rennstieg. Mit der Wegeauszeichnung, einem weißen R und einem weißen Strich darunter, begann man 1883 am „Großen Senkicht“ bis Grenzhaus Heyerode, 1884 bis in die Nähe des „Wintersteins“ und 1892 bis nach Craula.
Im Laufe der Zeit, es war vermutlich den Wirren des 1.Weltkrieges geschuldet, war der Rennstieg im Hainich in Vergessenheit geraten.
Erst mit der Gründung der „Harthgemeinde“ im Jahr 1925 bemühen sich seine Mitglieder unter Leitung des Craulaer Lehrers Willi Thiel wieder um den Hainich-Rennstieg. Sie erneuerten die Markierungen und setzten diese in südliche Richtung bis zum Schlossgarten in Behringen fort.
So entstand ab Mai 1928 eine ausgezeichnete Wanderstrecke vom „Großenbehringer Schlossgarten“ bis zur „Wanfrieder Landstraße“ (in der Nähe von Eigenrieden).
Im Oktober 1930 trafen sich Vertreter des Mühlhäuser Waldvereins und der Harthgemeinde im Harthhaus bei Langensalza. Sie legten bei dieser Zusammenkunft verschiedene Eckpunkte zur Betreuung des Wanderweges „Hainich-Rennstieg“ fest. So z.B. eine einheitliche, gleichmäßige Wegebezeichnung usw. Als Beginn bzw. Ende des Rennstiegs in Eigenrieden legte man entsprechend vorhandener Aufzeichnungen die Försterei an der Landstraße Mühlhausen-Wanfried fest. Somit verlängerte sich der Weg um zirka 0,8 km.
Die „Harthgemeinde“ und die „Westthüringer Heimatvereinigung“ organisierten im Laufe der nächsten Jahre viele Wanderungen über den Rennstieg. Durch die Mitgliedschaft Willi Thiels im Rennsteigverein fanden sie auch Aufnahme in dessen Wanderprogrammen.
Das Rennstiegabzeichen in seiner heutigen Form, welches bei einer kompletten Erwanderung des Rennstiegs erworben werden kann, wurde das erste Mal bereits 1929 verliehen.
Der 2. Weltkrieg sorgte auch im Hainich für ein “Aus“ bei den organisierten Wanderungen. Nachdem nach 1945 wieder vereinzelt über den Rennstieg gewandert worden war, wurde in den 50er Jahren ein großer Teil des Hainich militärisches Übungsgelände und somit Sperrgebiet.
Erst nach der Wende 1989 und der damit verbundenen Auflösung der militärischen Sperrgebiete, machte eine durchgängige Begehbarkeit des Hainich-Rennstieg möglich.“
Die historische Aufarbeitung und die Betreuung dieses Wanderweges hat die Ortsgruppe „Hainich-Rennstieg“ des Rennsteigvereins 1896 e.V. seit ihrer Gründung im Jahr 1994 übernommen. Die Mitglieder wollen auch in der Zukunft darauf hinwirken, dass der Rennstieg auf dem Hainich in seiner Einzigartigkeit und Schönheit noch lange die Wanderer erfreuen kann.
Zur Erinnerung an das Wanderertreffen am 1. Mai 2013 zum historischen Jubiläum haben die Wanderfreunde der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg Erinnerungsbutton und Wimpelbänder anfertigen lassen. Die Buttons konnten von den anwesenden Wanderfreunden erworben werden und die Wimpelbänder wurden den Vertretern der anwesenden Wandervereine übergeben.
Joachim Breuer

Traditionelle Wimpelbänder und der Festredner
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