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Der Rennsteig des Martin Nees
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Länge: ca. 30,2 km
Vor nunmehr 20 Jahren fand die Wiedereröffnungswanderung über den Rennsteig des Martin Nees oder auch östlicher Rennsteig genannt, geführt von unserem ehemaligen Hauptwanderwart Roland Messerschmidt statt. Das brachte mich auf die Idee, diesen Weg wieder zu begehen, da ich ihn auch noch nicht gelaufen war, aber dies immer schon einmal vorhatte. Über diesen Rennsteig, obwohl wenig begangen, herrscht eine denkbar schlechte Meinung vor. Grundtenor: „ermüdende Strecke auf ewig langen Kolonnenwegen“. Also wollte ich mir selber eine Meinung bilden und bin mit Susanne über die Osterfeiertage erst einmal vorgewandert.
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Geschichtliches
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Es ist nicht nur ein sehr geschichtsträchtiger Weg, zum großen Teil der ehemaligen deutsch–deutschen Grenze folgend, sondern auch landschaftlich ein sehr reizvoller Weg. Unser heutiger Rennsteig basiert auf der Beschreibung von Julius Plänckner aus dem Jahre 1830, er entspricht nur von Ruhlaer Häuschen bis Rodacherbrunn der Beschreibung von Christian Juncker von 1703. Juncker bezieht sich bei seinem westlichen und östlichen Ende auf den Auftrag Herzog Ernst des Frommen. Im Jahre 1666 erteilte Herzog Ernst der Fromme den Auftrag an den Forstmeister David Schmidt zu Georgenthal und den Oberförster Martin Nees zu Unterneubrunn „den Rennsteig in genaue Erkundung und geometrische Abmessung zu nehmen, durch den ersten von Hessen bis an den Dreiherrenstein uffm Pfrunsche, und durch den zweiten von da bis ins Vogtland hinauf“. So entstand das, was heute der Sallmannshäuser Rennsteig und der Rennsteig des Martin Nees ist.
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Wanderbericht / Streckenverlauf
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Am Samstagmorgen, den 16. Mai 2015, trafen sich 9 Mitglieder des Rennsteigvereins aus San Francisco, Norwegen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Thüringen, um diesen Weg nach 20 Jahren wieder zu begehen. Unser Vermieter brachte uns mit seinem Kleinbus zu unserem Start nach Hirschberg an der Saale. Über Sparnberg gelangten wir nach Pottiga. Von hier ist der Originalverlauf 3 km entlang der Straße nach Blankenberg. Landschaftlich schöner und verkehrssicherer ist es aber, hier die Markierung Kammweg entlang des linken Saaleufers zu nutzen. In Blankenberg genossen wir einen herrlichen Blick auf den Saalebogen und stiegen zu unserer Mittagsrast am diska-Markt in Blankenstein ab. Von Blechschmiedehammer immer entlang der Thüringer Moschwitz vorbei an Dorschenmühle, ehemaliger Buttermühle und Krötenmühle erreichten wir die Reußische Brücke. Hier haben wir den Kolonnenweg verlassen, der von der ehemaligen Buttermühle an der Landstraße Lobenstein-Lichtenberg unser Weg war. Mit einer Rast am Schwarzen Brünnlein gelangten wir über Schwarzer Teich und Titschendorfer Teich nach Rodacherbrunn zum „Mareile am Rennsteig“. Im Anschluss wurden wir wieder zu unserer Abschlusssippung nach Blankenstein abgeholt. Die Teilnehmer der Bewanderung des Nees-Rennsteigs waren Daniel Katsin, Hans-Sieghart Schwarz, Susanne und Lutz Hähner (alle OG Hainich-Rennstieg), Asta und Frank Donath (OG Hörschel), Holger Nowak (OG Suhl), Ivar Dyring (Hauptverein) und Egon Kämmler (OG Zapfendorf). Zum Abschluss möchte ich sagen, dass dieser Rennsteig von Hirschberg/Saale über Blankenstein nach Rodacherbrunn mit 30,2 km landschaftlich so reizvoll ist, dass er zu Unrecht so selten begangen wird. Auch wenn die 18 km von Rodacherbrunn nach Blankenstein ca. 5 km Kolonnenweg aufweisen, ist dieses Ende landschaftlich
schöner als das Pläncknersche Ende.
Lutz Hähner OG Hainich-Rennstieg
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